Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei
Die Metallgießerei ist das letzte erhaltene Gebäude der Howaldtswerke, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in Dietrichsdorf ansiedelten. Bis 1980 in Betrieb, repräsentiert sie rund 100 Jahre Industrie- und Werftgeschichte. Wie dort gearbeitet wurde, erleben die Gäste der Museumsnacht bei Guss-Workshops und Gussvorführungen. Interessierte haben die Chance, ein handsigniertes Poster des Gemäldes „Alte Gießerei“ von Peter Nagel zu erhalten. Als zusätzliche Highlights sind das Theatermuseum sowie Künstler*innen der Muthesius Kunsthochschule zu Gast in der Metallgießerei.
Das Industriemuseum ist eingeschränkt barierefrei.
Programm
19:00 Uhr
Peter-Nagel-Poster zu verschenken
Solange der Vorrat reicht: Nur eine kleine Metall-Aufgabe ist zu lösen, um ein handsigniertes Poster des Kieler Malers Peter Nagel zu erhalten. Als Professor der Muthesius-Schule hat er mit Studierenden die Metallgießerei besucht, kurz nachdem dort 1980 der Betrieb eingestellt wurde. Dabei entstand sein Gemälde „Alte Gießerei“. 25 Exemplare des Posterdrucks werden bei der Museumsnacht verschenkt.
19:00 und 20:30 Uhr
Guss-Workshop
Unter sachkundiger Anleitung lernen Sie, die Form für einen Taler herzustellen und diesen anschließend aus Zinn zu gießen. Zugleich erfahren Sie dabei etwas über die Besonderheiten des Gießens, die früheren Arbeitsbedingungen in der Metallgießerei und die Gussstücke, die dort entstanden (10 Plätze pro Workshop. Bei Mitnahme des Talers berechnen wir 4 Euro Materialkosten).
21:00 und 22:30 Uhr
Gussvorführung
Vor dem Gießen steht die Form. Nur wenn sie fachgerecht aus Formsand hergestellt wurde, kann ein einwandfreies Gussstück entstehen. Bei der Gussvorführung erleben Sie die wesentlichen Arbeitsschritte dieses Prozesses.
Die Muthesius Kunsthochschule zu Gast
In der Metallgießerei werden in der Museumsnacht Arbeiten von Studierenden aus der Fachklasse Medienkunst, Kunst mit Medien von Prof. Andreas Greiner gezeigt. Darunter eine Einzelarbeit von Ivon Kim, eine Gruppenarbeit von Hannah W. Wetzien, Malin Müller und Lena Krüger sowie Lena Muley und Lisa Karnauke mit Musik von Christian Werner Sierra. Ivon Kims Videoinstallation zeigt einen Ort, an dem Wasser abgelassen wurde. Dieses Objekt, welches nach einem Wolkenbruch zu sehen ist, kann den klaren Himmel reflektieren, bunte Lichter aufleuchten lassen oder Momente des Alltags in einem Augenblick festhalten. Abhängig von der Zeit, dem Betrachtungswinkel, dem Ort und vom Wetter des Tages eröffnet sich diese eine Szene nur für diese eine Person, in diesem einen Moment. Die Gruppenarbeit von Hannah W. Wetzien, Malin Müller, Lena Krüger, Lena Muley, Lisa Karnauke mit Musik von Christian Werner Sierra zeigt eine Reaktion auf den Kontext des Industriemuseums. Sie erarbeiten in ihrer Videoprojektion reflektierte Eindrücke und Assoziationen zum Ort. Verflüssigtes Zinn trifft auf Wasser und erstarrt. Der Prozess des Zinngießens wird zum Ausgangspunkt dieser kollektiven Videoarbeit, in der individuelle Erzählstränge miteinander verwoben werden.